IFV CUP – ½ Final, FC Ebikon - FC Muotathal, 3:4 n.V

Gegen einen über weite Strecken besser spielenden FC Ebikon rettet sich der FC Muotathal in letzter Sekunde in die Verlängerung. In der Folge dreht Muotathal das Spiel mit 2 Toren, muss aber wegen eines Elfmetertreffers von Ebikon bis zum Schlusspfiff zittern.

Von Philipp Imhof

Pünktlich zum Anpfiff riss der Himmel auf und liess ein trockenes Spiel vermuten. Von Beginn weg zeigten beide Mannschaften, dass sie sich mit frühen Toren ein Polster für die Partie schaffen wollten. Das Terrain zeigte aber vereinzelt noch Nachwehen von den intensiven Regenfällen des Nachmittags. So rutschten auf beiden Seiten Spieler auf dem weichen Grün aus. In der dynamischen Startphase zeichnete sich schnell ab, dass Ebikon technisch versierter ist.

Der erste Torschuss gehörte den Gastgebern. Gagica versuchte sich mit einem Weitschuss von 20 Metern (8.). Mit einem Heber über die Verteidigung wurde Jaun über links in die Spitze gejagt. Sein Querpass wurde von den Muotathalern verpasst und so konnte Redzepi unbehindert einschieben (11.).

Nur drei Minuten später verhinderte Roland Gwerders starker Einsatz die Doppelführung. Nach einem miserablen Pass in die Mitte des Strafraumes kommt Gagica zum Abschluss, vermag aber Gwerder nicht zu bezwingen.

Der erste Torschuss der Gäste erfolgte nach knapp 20 Minuten. Stefan Schelbert zog 35 Meter vor dem Tor quer nach rechts und versuchte es. Aber sein Schuss stellte für den Torwart Strohhammer keine Schwierigkeit dar. Muotathal ist in dieser Phase bisweilen etwas verhalten und kommt nur mit weiten Bällen in die gegnerische Hälfte.

Bei einem Freistoss von der Mittellinie hängt ein Luzerner Verteidiger unglücklich mit dem Fuss bei Schuler ein und bringt diesen im Strafraum zu Fall. Simon Betschart verwandelt den Foulpenalty zum 1:1.

Bis zur Pause entwickelt sich eine ausgeglichene Halbfinalpartie. Ebikon mit vielen Flügelvorstössen sorgt für ein Chancenplus der Gastgeber. Aber die Muotathaler sind bereit für Konter. Aus einem solchen flankt Sergio Gwerder zu Dario Gwerder, dessen Kopfball zu wenig anspruchsvoll für Strohhammer ist.

Mit zwei weiteren Chancen bis zum Seitenwechsel gleicht Muotathal die Torschussstatistik aus.

 

Muotathal hält dagegen und rettet sich in die Verlängerung

Der zweite Durchgang zeigte zu Beginn zwei ebenbürtige Mannschaften. Eine gute Viertelstunde sehen die über 100 angereisten Muotathaler keine einzige Torchance. Erst nach 63. Minuten versucht sich Jaun nach hervorragendem Dribbling an Roland Gwerder. Dieser kann den Abschluss an die Latte zur Ecke klären.

In der folgenden Ecke bleibt Ebikon gefährlich. Die Muotathaler werden stark in die Defensive gedrängt. Die Luzerner reissen mehr und mehr Spielanteil an sich und kommen in Minute 72 dem Spielverlauf gerecht werdend zum 2:1. Gagica’s Abschluss wird von einem Verteidiger unhaltbar über Gwerder abgelenkt.

Die Muotathaler nun in Zugzwang stellten in der Folge ihre Formation auf Angriff und nutzten den fünfminütigen Spielunterbruch (80.-85.) für zwei Wechsel.

Mit frischem Wind in der Offensive zeigte Muotathal bis zur 90. Minute drei Kopfballchancen. Die dritte klärte Strohhammer zur Ecke. Mit dem Ablauf der regulären Spielzeit nickt Simon Betschart den Eckball zum 2:2 ins gegnerische Netz und rettet den FC Muotathal in die Verlängerung.

 

Der Wende langes Nachbibbern

Samuel Mettler muss die richtigen Worte gefunden haben in der Kurzpause vor der Verlängerung. Denn in der Folge spielte sich Muotathal in einen wahren Fussballrausch. Nur zwei Zeigerumdrehungen nach Anpfiff der Verlängerung legt René Schelbert nach glänzendem Vorspiel den Ball für Joel Betschart auf. Betschart legt das Leder zurecht und sucht sich die weite, rechte Ecke aus (2:3).

Das Spiel nahm weiter Fahrt auf und auf beiden Seiten gab es Torszenen zu sehen. Ebikon verpasste eine Grosschance nach Abwehrproblemen im Muotathaler Strafraum (96.).

Silvan Schelbert’s Schuss in die hohe Ecke war zu wenig anspruchsvoll für den Luzerner Torhüter (99.).

Das nun frechere Auftreten des FC Muotathal wurde in Minute 105 belohnt. Kilian Heinzer konnte einen schlecht gespielten Rückpass zur 2:4 Führung ummünzen.

Doch damit war das Spiel noch lange nicht fertig. Es folgten weitere, sehr lange 15 Minuten in denen Ebikon durch einen Foulpenalty nochmals heran kam (3:4, 110.).

Einen Freistoss von 18 Metern setzte Ebikon glücklicherweise in die Mauer. Und der Kopfball aus einer Ecke in Minute 117 verfehlte das Ziel ebenfalls.

 

Damit zieht der FC Muotathal dank einer hart erkämpften Verlängerung und mit dem nötigen Fussballglück nach 2009 zum zweiten Mal in seiner Geschichte in den IFV-Cupfinal ein.

 

Da die Partie Gunzwil(2.) – Stans (2.) witterungsbedingt nicht stattfand, steht der in der Widmen auflaufende Gegner vom Pfingstsamstag noch nicht fest.

 

Telegramm

FC Ebikon - FC Muotathal 3:4 n.V. (1:1, 2:2)

- Risch.

- 230 Zuschauer.

- SR Lakic, Hürlimann, Stöckli.                               

- Tore: 11. Redzepi 1:0. 23. Simon Betschart (Foulpenalty) 1:1. 72. Gagica 2:1. 90. Simon Betschart 2:2. 92. Joel Betschart 2:3. 105. Kilian Heinzer 2:4. 110. Jaun (Foulpenalty) 3:4.

- FC Ebikon: Strohhammer, Meyer, Imhof (84. Egli), Renggli, Jaun, Schmidli, Gagica, Redzepi (80. Hermann), Emmenegger (67. Dugan), Da Fonte, Kiser

- FC Muotathal: Roland Gwerder; Sven Gwerder (80. René Schelbert), Fabio Heinzer, Simon Betschart, Andy Schelbert; Sergio Gwerder, Joel Betschart, Suter (84. Kilian Heinzer), Schuler (73. Silvan Schelbert); Dario Gwerder; Stefan Schelbert.

- Bemerkungen: Foulpenalty für Muotathal (23.), Lattentreffer Ebikon (63.) Foulpenalty Ebikon (110.).